Auggener Schäf

Im Jahr 1922 entstand aus der Sorge der Auggener Weinbauern um den Absatz Ihrer Weine, der Auggener Winzerverein als örtliche Selbsthilfe Einrichtung. Einige im Weinbau führende Bürger und der damalige Ratsschreiber und spätere Bürgermeister Ludwig Muser riefen im August 1922 alle Weinbauern zu einer Besprechung in das Gasthaus „Krone“ ein. Hierbei erläuterte Muser allen Anwesenden die Vorteile eines
genossenschaftlichen Zusammenschlusses. Diese Versammlung ist die Geburtsstunde der Auggener Winzergenossenschaft, der auf Anhieb 220 Winzer beitraten. Der gewählte Vorstand setzte sich aus 5 Personen zusammen, der Aufsichtsrat bestand aus 6 Personen und eine Prüfkommission aus 3 Personen. Der erste Geschäftsführer und Rechner wurde Emil Jacoby. Als ersten Kellermeister wurde Küfermeister Karl Zöllin eingesetzt.
Der erforderliche Kellerraum wurde im Krafft´schen Anwesen gepachtet. Eine große Kelter und zwei kleine Traubenpressen, sowie Lager- und Transportfässer mussten mit einem Bankkredit angeschafft werden. 1934 waren exakt 10 Lagerfässer und 50 Transportfässer im Bestand der jungen Genossenschaft. Der Weinverkauf erfolgte zu dieser Zeit fast ausschließlich in Fässern. Anfänglich lieferten die Mitglieder ihren selbst gekelterten Most an die Genossenschaft und seit 1928 wurden ausschließlich Trauben angeliefert.
Im Jahr 1934 übernahm der Kaufmann Robert Gugelmeier die Geschäftsführung und im Folgejahr trat Wilhelm Behringer an die Stelle des ersten Vorstandes. Damit kam die Leitung in die Hände tatkräftiger junger Männer; die Mitgliederzahl stieg stetig an.
Schon früh bestand der Plan, ein eigenes Kellergebäude mit Trottvorrichtung und Büroräumen zu bauen aber infolge des Krieges konnte erst in den 50er Jahren damit begonnen werden.
Das Gelände konnte im Tauschgeschäft von der Kirchenbehörde übernommen werden. Der Platz im Zentrum des Dorfes war günstig gelegen und der Spatenstich erfolgte am 21. Februar 1952. Fortan hatte die Genossenschaft nach 30- jährigem Bestehen ihren ersten eigenen Winzerkeller.
Zunächst hatte man ein Fassungsvermögen von 800 Hektoliter. Nach Erweiterungs-gebäude im Jahre 1964 und 1970 erhöhte sich die Lagerkapazität auf 2 Millionen Liter. Hiervon entfielen 4.250 hl auf Fässer, 5.300 hl auf 20 Betontanks, 4.000 hl auf Stahltanks und 6.000 hl auf Flaschen.
Im Jahre 1979/1980 wurde der Neubau außerhalb des Ortskerns auf der grünen Wiese bezogen, der bis heute Sitz des Winzerkellers geblieben ist.
Mittlerweile beträgt die Kapazität des Winzerkellers 4,5 Mio. Liter, die ausschließlich in modernen Edelstahltanks und traditionellen Eichenfässern ausgebaut werden.
"Dort, wo Herkunft
den Genuss
ausmacht"

Im Herbst 2011 begann eine neue Ära in der Geschichte des Auggener Winzerkellers. Die Weingenossen der beiden Spitzenlagen Auggener Schäf und Laufener Altenberg verschmolzen ihre Unternehmen und ziehen fortan an einem Strang. An der Eigenständigkeit der beiden Einzellagen „Auggener Schäf“ und „Laufener Altenberg“ wurde keineswegs gerüttelt! Die spezifischen Anforderungen an die jeweilige Lage werden weiterhin berücksichtigt und der Ausbau der Weine findet getrennt voneinander in Auggen und Laufen statt.
Die Gründe hierfür sind naheliegend: Den Erfolg der Weine verdankt der Winzerkeller in erster Linie der Begeisterung und Leidenschaft der Winzerinnen und Winzer aus Auggen und Laufen für ihren heimischen Weinbau. Im Zusammenspiel mit den Kräften der Natur machen sie sich die jeweiligen Besonderheiten der Auggener und Laufener Rebberge zunutze und schaffen die Voraussetzung für unverwechselbare Weine mit Profil und Charakter.
Mehr als 300 Winzerfamilien bearbeiten derzeit eine Ertragsfläche von ca. 400 Hektar. Diese Winzer sind es, die mit dem Team des Winzerkellers alljährlich dazu beigetragen, dass die Marke „Auggener Schäf“ überregionale mit Premiumweinen höchsten Niveaus in Verbindung gebracht wird. Erfolge in renommierten Weinverkostungen wie „Chardonnay du Monde“ oder „Challenge du Monde“ sprechen eine deutliche Sprache.